Skip to main content

Eine etwas andere Reise (1)

Hast du Lust in deinem Kreta-Urlaub zur 40 km entfernten Insel Gavdos überzusetzen?Vor wenigen Jahren war das kleine Eiland fast unbewohnt und wurde witterungsbedingt nur in unregelmäßigen Abständen von einem Postboot von der kretischen Südwest-Küste angefahren. Selbst bei schönem Sommerwetter können bereits leichte Kräuselungen auf der Wasseroberfläche die Überquerung des hier sehr tiefen Meeres für die kleinen Boote unmöglich machen. Du willst nur ein paar Tage die Insel durchwandern bis zum Kap Tripiti, dem geografisch südlichsten Punkt Europas, knapp 200 km vor der afrikanischen Küste.

Und du willst die wunderschönen und Ende September bereits wieder menschenleeren Sandstrände an der Nordküste der Insel sehen, von denen du auf Kreta soviel gehört hast. Auf Gavdos wirst du auf den einheimischen Weingut-Besitzer Georgios treffen, den wahren Herrn der Insel. Georgios ist ein kultivierter Landbesitzer, der auf Gavdos wieder der wilde Kerl aus den Weißen Bergen der Sfakia geworden ist. Am liebsten reitet er über seine Insel auf einem Rappen in dunkelblauen Pumphosen, die in langschäftigen Lederstiefeln enden und seine Männlichkeit von Zeit zu Zeit erahnen lassen.

In dem dunkelroten, gefalteten Stoffschal, der seine Hose auf seinen muskulösen und angenehm fleischigen Hüften hält, stecken ein geladener Revolver und der leicht gekrümmte Dolch der kretischen Männer aus dem Westen der Insel. Um seinen nackten, braungebrannten Oberkörper hat er eine kurze, offene , schwarze, Lederweste mit Goldverzierungen geworfen. Unter der Weste stechen manchmal seine großen Brustwarzen hervor. Wenn er aufs Festland hinüber fährt kleidet er sich immer in beige Reiterbreetches und ein schwarzes Hemd.

Seine Bullenpeitsche trägt er entweder um den Hals oder hat sie am Sattel griffbereit aufgehängt. Diese Peitsche ist seine bevorzugte Waffe gegen Schlangen, Wildkatzen und Hunde. Allerdings soll er seine Peitsche auch dabei haben, wenn er nach Europa fliegt um dort Geschäfte abzuschließen oder dunkle Freuden zu suchen. Immer hat er seine dichten, schwarzen, glänzenden Locken unter dem Sariki versteckt, dem traditionellen handgeknüpften schwarzen Netz, dass auf Kreta nur die Männer aus der wilden Sfakia tragen dürfen.

Mir will es scheinen, dass Georgios die Sariki auch des Nachts nicht abnimmt, selbst dann nicht wenn er einer Frau beischläft. Vielleicht wird Georgios heute am Lavraka-Strand auf seinem Rappen im Galopp aus der Sonne kommend auf dich zureiten. Du hast gerade ein erfrischendes Bad in den köstlichen Wellen dieser glasklaren, von azur bis tiefblau leuchtenden See genommen; immer wieder hast du fasziniert einen Blick auf die in 40 km auf der anderen Seite des Meeres bis zu 2500 m steil aufragenden Berge der Lefka Ori geworfen.

Du hast dich gerade das erste Mal ganz nackt ausgezogen und in den warmen Sand gelegt. Im Vertrauen auf die Einsamkeit des Strandes hast du deine Beine weit und stolz gespreizt von dir gestreckt, so dass die heißen Sonnenstrahlen auch die intimsten Stellen deines Körpers wärmen und trocknen können. Hinter deinen geschlossenen Augen lässt du deine Gedanken und Gefühle durch die Einsamkeit ziehen. Den aus der Sonne kommenden Reiter hast du weder gesehen noch gehört.

Erst wenige Meter vor dir hält Georgios seinen Rappen an …. Bist du bereit für den einmaligen Zauber dieses wunderschönen und weltabgeschiedenen Flecken Erde? Dann verliere dich in den Armen dieses fremden Mannes. Wie geht es weiter?Bearbeiten Löschen.


Ähnliche Beiträge



Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!